Du hast gerade ein neues Rezept bekommen und willst noch ein paar Hausmittel weiternehmen? Bevor du losmischt, prüfe, ob die Medikamente zusammenpassen. Viele Arzneimittel verändern gegenseitig ihre Wirkung – das kann von harmlosen Nebenwirkungen bis zu lebensbedrohlichen Situationen reichen.
Ein klassisches Beispiel: Antibiotika zusammen mit bestimmten Schmerzmitteln. Einige Antibiotika werden über die Leber abgebaut, und wenn du gleichzeitig ein starkes Schmerzmittel wie Ibuprofen nimmst, kann die Belastung für die Leber stark steigen. Das Ergebnis? Übelkeit, Kopfschmerzen oder im schlimmsten Fall Leberversagen. Gleiches gilt für bestimmte Antiallergika, die zusammen mit Antihistaminika zu übermäßiger Sedierung führen können.
Ein weiteres Feld, das oft übersehen wird, sind Schlafmittel. Viele Menschen nehmen nachts ein Antidepressivum und ergänzen das mit einem rezeptfreien Schlafhilfsmittel. Die Kombination kann zu starker Schläfrigkeit am Tag, Verwirrtheit oder sogar Atemdepression führen. Wenn du also Medikamente wie Diphenhydramin oder Melatonin nutzt, sprich erst mit deinem Arzt, bevor du zusätzlich ein stärkeres Schlafmittel nimmst.
Der einfachste Trick: Schreib immer eine komplette Medikamentenliste, inklusive Nahrungsergänzungsmitteln und pflanzlichen Präparaten. Zeig diese Liste beim Arztbesuch – so kann er sofort prüfen, ob etwas kollidiert. Viele Apotheken bieten heute auch digitale Apps an, die Wechselwirkungen automatisch prüfen.
Ein weiterer Tipp: Achte auf die Einnahmezeit. Manche Wirkstoffe interferieren nur, wenn sie gleichzeitig im Blut sind. Ein Beispiel: Calciumpräparate können die Aufnahme von Antibiotika wie Tetracyclin behindern. Nimm das Calcium mindestens zwei Stunden nach dem Antibiotikum ein, dann klappt die Aufnahme besser.
Wenn du dir unsicher bist, ob ein neues Medikament zu deiner bestehenden Therapie passt, ruf die Telefon-Hotline deiner Krankenkasse an. Die Fachleute dort können in wenigen Minuten prüfen, ob eine Gefahr besteht. Auch das Internet kann helfen – aber vertrau nur seriösen Quellen wie den Seiten von Gesundheitsämtern oder pharmazeutischen Verbänden.Denke daran, dass nicht nur verschriebene Medikamente gefährlich sein können. Auch pflanzliche Mittel wie Johanniskraut erhöhen den Abbau vieler Wirkstoffe in der Leber. Wenn du also regelmäßig Johanniskraut nutzt und gleichzeitig Blutdrucksenker nimmst, kann die Wirksamkeit des Blutdruckmedikaments stark sinken – das Risiko für einen Blutdruckspiegel‑Anstieg steigt.
Zusammengefasst: Jede neue Substanz, die du deinem Körper zuführst, verändert das Gleichgewicht. Ein kurzer Check, ein Gespräch mit dem Arzt und eine klare Auflistung deiner Medikamente schützen dich vor Überraschungen. So bleibt deine Therapie sicher und wirksam – und du kannst dich darauf konzentrieren, dich zu erholen, anstatt dich mit unerwarteten Nebenwirkungen herumzuschlagen.
Die wichtigste Liste 2025: Welche Medikamente du nicht kombinieren solltest, warum es gefährlich wird und was du stattdessen tun kannst. Klar, praxisnah, verlässlich.